Operette

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VIKTORIA UND IHR HUSAR
Operette in einem Vorspiel und drei Akten
Libretto: Alfred Grünwald und Felix Löhner-Beda
Musik: Paul Abraham
Uraufführung: 1930, Leipzig, Neues Theater


PERSONEN DER HANDLUNG

Rolle Besetzung (Stimmlage)
John Cunlight, amerikanischer Gesandter Bariton
Gräfin Viktoria, seine Gattin Sopran
Graf Ferry Hegedüs, Viktorias Bruder Tenor
O Lia San, Ferrys Braut Sopran
Riquette, Viktorias Kammerzofe Sopran
Stefan Koltay, Husarenrittmeister Tenor
Janczy, sein Bursche Tenor
Béla Pörkölty, Bürgermeister von Doroszma Bass/Bariton
Ein russischer Offizier Sprechrolle
Ein japanischer Bonze Bariton
Kavaliere, Gäste, Diener, Zofen, Kosaken, Husaren, Bäuerinnen und Bauern Chor und Ballett


DIE HANDLUNG

VORSPIEL
Ein Gefangenenlager in der schneebedeckten sibirischen Steppe. Der ungarische Rittmeister Stefan Koltay ist, zusammen mit seinem Burschen Janczy, in russische Gefangenschaft geraten. Ohne Aussicht auf Begnadigung ist er wegen revolutionärer Umtriebe zum Tode verurteilt worde. Gefasst erwartet er die Vollstreckung des Urteils, muss aber unablässig an seine Braut Viktoria denken, die in der weit entfernten Heimat auf ihn wartet, und die er wohl nie mehr wiedersehen wird. Um ihn aufzumuntern, spielt Janczy auf seiner Geige. Als der diensthabende Wachposten die Klänge hört, erwacht ihn ihm der Wunsch, diese Geige zu besitzen. Er schlägt einen Handel vor: Jaczy soll ihm die Geige überlassen, dafür lässt er die beiden Gefangenen entfliehen. Natürlich ergreifen Jancy und Koltay diese Gelegenheit und entkommen so dem sicheren Tod.

ERSTER AKT
Im Salon des amerikanischen Gesandten John Cunlight in Tokyo. Cunlights Gattin Viktoria trifft Vorbereitungen für das heutige Kirschblütenfest, gemeinsam mit ihrem Bruder Ferry und dessen japanischer Braut O Lia San, deren Verlobung während des Festes bekannt gegeben werden soll. Cunlight, der Viktoria zärtlich liebt, erinnert sich gemeinsam mit seiner Gattin an ihr Kennenlernen in Wien. Plötzlich erscheinen zwei Flüchtlinge in der Gesandtschaft: Stefan Koltay und sein Bursche Janczy, die auf ihrer Flucht nach Tokyo gelangt sind. Cunlight sichert ihnen Hilfe zu. Er wird beide als angebliches Gesandschaftspersonal nach Moskau mitnehmen, wohin er soeben versetzt worden ist. Von dort aus wird eine Heimreise unter diplomatischem Schutz einfacher zu bewerkstelligen sein.
Koltay indessen denkt an ein überraschendes Erlebnis auf dem Weg zur Gesandtschaft: in einem Fahrzeug hatte er kurz eine Dame gesehen, die aussah wie seine Braut, die ungarische Gräfin Viktoria. Doch er ist sich nicht sicher, ob er sich nicht getäuscht hat. Da steht unvermittelt Viktoria als Gattin Cunlights vor ihm. Beide sind zutiefst bestürzt und von Schmerz erfüllt, hatte man doch Viktoria während der Revolutionszeit fälschlicherweise Koltays Tod gemeldet. Cunlight ahnt vorerst nichts von der Verbindung zwischen seiner Frau und dem ungarischen Flüchtling. Janczy indessen verliebt sich auf den ersten Blick in Viktorias Zofe, die angeblich aus Frankreich stammende Riquette.

ZWEITER AKT
In der amerikanischen Gesandtschaft in Sankt Petersburg. Stefan Koltay bedrängt Viktoria, sich an ihr einstiges Treueversprechen zu erinnern, ihren Mann zu verlassen und ihm in die Heimat zu folgen. Viktoria jedoch, die Cunlight sehr zugetan ist und ihm viel zu verdanken hat, will ihren Gatten nicht hintergehen und lehnt ab. Unterdessen ist Koltay durch einen dummen Zufall von der russischen Polizei erkannt worden, und schon steht eine ganzes Polizeikommando vor der Gesandtschaft und verlangt Koltays Auslieferung. Nun erfährt auch Cunlight von der Verbindung seiner Gattin mit Koltay, ist aber bereit, ihn weiterhin zu schützen. Der aber, enttäuscht von Viktorias Weigerung, mit ihm zu kommen, fälscht einen Auslieferungsbefehl und überantwortet sich damit seinen Verfolgern. Erfüllt von Resignation verabschiedet er sich von Viktoria, die daraufhin zusammenbricht und ihre wahren Gefühle nun auch vor Cunlight nicht mehr verbergen kann.

DRITTER AKT
In dem ungarischen Dorf Doroszma. Viktoria ist inzwischen von Cunlight geschieden und in ihre Heimat zurückgekehrt. In Doroszma wird heute das Weinlesefest gefeiert, und den den Traditionen dieses Festes gehört es, dass sich eine gewisse Anzahl von Paaren das Jawort geben. Janczy, der nicht verhaftet wurde und sich mühsam nach Hause durchgeschlagen hat, und Riquette treten aus erstes Paar an. Auch Ferry und seine O Lia San schließen sich den Heiratswilligen an. Schließlich fehlt noch ein Paar zur Erfüllung der Tradition, als völlig unerwartet Cunlight eintrifft. Viktoria weiß, dass Cunlight sie immer noch liebt und schwankt, ob sie ihn nicht wieder heiraten sollte. Plötzlich ertönen Trommeln und Fanfaren, und Stefan Koltay kommt mit einer Schar Husaren herbei geritten, steigt vom Pferd und stürzt in Viktorias Arme. Das noch fehlende letzte Brautpaar ist nun gefunden. Cunlight hatte Koltays Freilassung erwirkt und das Wiedersehen arrangiert als letztes Geschenk an die Frau, die er immer geliebt hat und immer lieben wird.


MUSIKNUMMERN


EINSPIELUNGEN

Seefestspiele Mörbisch, 2015 Gesamtaufnahme (DVD)
Dagmar Schellenberger, Andreas Steppan, Michael Heim, Jeffrey Treganza, Verena Barth-Jurca u.a.
Chor und Orchester der Seefestspiele Mörbisch
Dirigent: David Levi
jpc-Logo, 90 x 35, ohne Claim
Hier bestellen
Westdeutscher Rundfunk, 1975 Gesamtaufnahme (CD)
Tamara Lund, Werner Krenn, Bruce Low, Julia Migenes, Beate Granzow, Kurt Huemer, Benno Kusche u.a.
Chor und Unterhaltungsorchester des Westdeutschen Rundfunks
Dirigent: Gerd Wilden
Hamburger Archiv für Gesangskunst
Hier erhältlich
Westdeutscher Rundfunk, 1951 Gesamtaufnahme (CD)
Gitta Lind, Karl Friedrich, Ruth Zillger, Peter René Körner, Lonny Kellner, Willy Schneider, Willy Hofmann u.a.
Commedian Quartett, Die Nicolets, Kölner Rundfunkchor, Kölner Rundfunkorchester
Dirigent: Franz Marszalek
Hamburger Archiv für Gesangskunst
Hier erhältlich
Seefestspiele Mörbisch, 2015 Querschnitt (CD)
Dagmar Schellenberger, Andreas Steppan, Michael Heim, Jeffrey Treganza, Verena Barth-Jurca u.a.
Chor und Orchester der Seefestspiele Mörbisch
Dirigent: David Levi
jpc-Logo, 90 x 35, ohne Claim
Hier bestellen
Fontana, 1950er Jahre Querschnitt
Sari Barabas, Maria Mucke, Hedy Fassler, Rudolf Christ, Toni Niessner
Operettenchor, Großes Wiener Operettenorchester
Dirigent: Heinz Sandauer
Diese Aufnahme ist leider derzeit nicht erhältlich
EMI, 1950er Jahre Querschnitt
Else Liebesberg, Hilde Brauner, Kurt Equiluz, Horst Winter, Toni Niessner
Chor und Orchester der Wiener Volksoper
Dirigent: Josef Leo Gruber
Diese Aufnahme ist leider derzeit nicht erhältlich
EMI, 1959 Querschnitt
Astrid Brack, Christine Görner, Elfie Mayerhofer, Willi Hofmann, Kurt Wehofschitz
Bernd Hansen Chor, Orchester
Dirigent: Horst Kudritzki
Diese Aufnahme ist leider derzeit nicht erhältlich
EMI, um 1960 Querschnitt
Anneliese Rothenberger, Liselotte Schmidt, Rudolf Schock, Harry Friedauer
Günther-Arndt-Chor, FFB-Orchester
Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke
Hamburger Archiv für Gesangskunst
Hier erhältlich
Cetra, 1960 Querschnitt in italienischer Sprache
+ Ball im Savoy, Querschnitt

Romana Righetti, Ivan Cecchini, Franco Artioli, Paolo Poli, Sandra Ballinari, Elvio Calderoni, Angiolina QuinternoHilda Toselli
Chor, Orchester
Dirigent: Cesare Gallino
Diese Aufnahme ist im Handel derzeit leider nicht erhältlich
Philips, 1962 Querschnitt
Herta Talmar, Willy Schneider, Sándor Kónya, Willy Hofmann, Rita Bartos, Peter Alexander, Bibi Johns, Margot Eskens
Günter-Kallmann-Chor, Großes Operettenorchester
Dirigent: Franz Marszalek
Diese Aufnahme ist leider derzeit nicht erhältlich
Ariola Eurodisc, 1965 Querschnitt
(+ Die Blume von Hawai, Querschnitt)
Margit Schramm, Liselotte Ebnet, Rudolf Schock, Ferry Gruber
Günther-Arndt-Chor, Berliner Symphoniker
Dirigent: Werner Schmidt-Boelcke
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