Operette

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PAUL ABRAHAM
2. November 1892, Apartin (Ungarn) - 6. Mai 1960, Hamburg (Deutschland)

Paul Abraham


Biographie

Paul Abraham, 1892 im deutschsprachigen, damals zu Ungarn gehörigen Apartin als Sohn eines jüdischen Kaufmannes geboren, zeigte schon im frühen Kinderjahren seine große musikalische Begabung. Folgerichtig begann er im Alter von 18 Jahren ein Musikstudium in Budapest an der Hochschule für Musik, das er 1916 abschloss.
Seine ersten Kompositionen waren ein Cellokonzert, Streichquartette und Serenaden, die - ein großer Erfolg für einen jungen Komponisten - von den Budapester Philharmonikern und sogar bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurden. Nach dem Studium arbeitete er als Angestellter und trat daneben mit einer kleinen Kapelle in Caféhäusern auf. Ein unglückliches Bankgeschäft brachte ihn 1924, wie er selbst erzählte, sogar für einige Wochen ins Gefängnis.

1927 wurde Abraham Kapellmeister am Budapester Operettentheater, wo er als Komponist durch einige Lieder zu der Operette "Zenebona" auffiel. 1928 leitete er selbst die Uraufführung seiner ersten eigenen Operette, Der Gatte des Fräuleins, der zwei Jahre später die auf Anhieb erfolgreiche Viktoria folgte. Nachdem ein Lied aus Der Gatte des Fräuleins durch die Verwendung im ersten UFO-Tonfilm (Melodie des Herzens) in Deutschland große Popularität erlangte, übersiedelte Abraham 1930 nach Berlin. In den Folgejahren erlangte er mit seinen Bühnenwerken wie mit seinen Kompositionen für den Tonfilm innerhalb kurzer Zeit größte Popularität. Die Uraufführungen der Operetten Viktoria und ihr Husar, Die Blume von Hawai und Ball im Savoy schließlich machten ihn zum erfolgreichsten Komponisten jener Jahre.

Ab 1933 jedoch, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, durften Abrahams Werke nicht mehr aufgeführt werden, der Komponist musste Deutschland verlassen. Er kehrte zunächst nach Budapest zurück und konnte nicht einige Werke dort und in Wien zur Uraufführung bringen, dann aber erreichte der Nationalsozialismus auch Ungarn, und Abraham flüchte zunächst nach Paris und 1940 schließlich, über Kuba, in die Vereinigen Staaten.

In den Vereinigten Staaten allerdings konnte er trotz aller Bemühungen nicht Fuß fassen. Unglücklicherweise erkrankte er wenige Jahre später an einer syphillitischen Gehirnentzündung, die zu einer zunehmenden geistigen Verwirrung führte. Nachdem seine Geistesverwirrung auch öffentlich immer stärker zutage trat (unter anderem stand er eines Tages mitten auf einer großen Kreuzung in New York und versuchte den Verkehr zu dirigieren), wurde er in eine psychatrische Anstalt eingeliefert. Dort verblieb er, bis 1956 ein in Deutschland gegründetes Komitée mit Hilfe der Regierung dafür sorgte, daß Abraham nach Deutschland zurückgeholt werden konnte.

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Hamburger Psychatrie lebte er gemeinsam mit seiner Ehefrau, die er notgedrungen bei seiner Flucht aus Ungarn zurücklassen musste, und die inzwischen nach Deutschland übersiedelt war, in Hamburg. Bis zu seinem Tode im Jahre 1960 jedoch blieb er in seiner Geistesverwirrung der Meinung, in New York zu leben und bald ein neues Werk aus der Taufe heben zu können.


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© 2005, Karl Albert